Haben sich die Narren
im Datum geirrt?

…das könnte man fast meinen. Denn wenn andernorts bereits die ruhige Fastenzeit und der graue Alltag eingeläutet sind, dann geht das närrische Treiben bei uns erst richtig los.

Am Wochenende nach Aschermittwoch, findet hier in Sulzburg nämlich die traditionelle „Burefasnet“ statt. Wilde Gestalten aus dem Markgräfler Land und der gesamten Region treiben ihr Unwesen in der Stadt.

Diese Tradition beruht auf einen Kalender, der bereits vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582 Gültigkeit hatte. Schon in dieser Zeit wird das skurrile Treiben in literarischen Quellen erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass die „närrische Terminverschiebung“ in der mittelalterlichen Kalenderreform begründet ist.

Am Freitag und Samstag nach Aschermittwoch ziehen wilde Gestalten mit allerlei lärmenden Gerätschaften durch die Straßen Sulzburg´s. Am Sonntagnachmittag sind die unterschiedlichen Narrenwesen dann bei einem Umzug zu bewundern.

Zur Dämmerstunde am Samstagabend gibt es einen feurigen Höhepunkt der Burefasnet: Die sanften, toskanisch anmutenden Anhöhen um Sulzburg sind dann mit Feuern erhellt, von denen brennende Holzscheiben, mit Sinnsprüchen beschrieben, ins Tal „gefeuert“ werden. Die so genannten Scheibenfeuer sind, wie auch das ungezähmte Schauspiel der Gestalten, ein fester Bestandteil der alemannischen Fastnacht und sollen die Geister des Winters vertreiben.